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Tafeln und noch viel mehr

Irmtraud-Morgner-Literaturpreis 2023 - siehe Termine

Im Verlauf unserer Arbeit in den vergangenen zehn Jahren ist ein großer Interessentenkreis um Irmtraud Morgner entstanden. Diesem Interesse eine Plattform zu geben und damit das Projekt zur Ehrung der Autorin zu unterstützen, ist Anliegen der Tafelrunde. Sollten Sie neugierig geworden sein und möchten etwas zum Gelingen unseres Anliegens beitragen, dann sind Sie herzlich eingeladen an unserer Tafel Platz zu nehmen.

"Sie haben weder Land noch Hinterland, diese "emanzipierten Frauen" Eine lebensbedrohende, aber auch lebensstiftende Ungebundenheit. Flug ohne Grenzen und ohne Netz. Eine Hand, die Geschirr spült und nach den Sternen greift. Zu tun haben wir es hier mit der raren Sorte eines weiblichen Querkopfs, mehr noch: mit einer Frau, die Genie hat. "Hamses nich ne Nummer kleiner ?" höre ich Laura Wesselin vom Alexanderplatz her sagen. Nein. In diesem Falle nicht."
Alice Schwarzer


Irmtraud-Morgner-Literaturpreis
Verleihung des Irmtraud-Morgner-Literaturpreises 2018 im Rahmen der Festtage zum 85. Geburtstag von Irmtraud Morgner

Das Chemnitzer Frauenzentrum Lila Villa verleiht zum ersten Mal den Irmtraud-Morgner-Literaturpreis. Der Preis, der von einer Jury vergeben wird, würdigt das Werk von Autorinnen und Autoren, die sich im Sinne Morgners mit Fragen des Zusammenlebens der Geschlechter und der Utopie eines menschenwürdigen Daseins auseinandersetzen.
Bereits seit 2002 widmet sich das Chemnitzer Frauenzentrum Lila Villa der 1933 in Chemnitz geborenen und 1990 in Berlin verstorbenen Schriftstellerin Irmtraud Morgner. Jährliche Veranstaltungen erinnern an die Schriftstellerin, ihr Leben und ihr Werk. Die Idee des Irmtraud-Morgner-Literaturpreises ist ebenso Ergebnis des langjährigen Projekts der Lila Villa.
Die Jury, bestehend aus drei LiteraturwissenschaftlerInnen, hat sich für Judith Schalansky entschieden. Ihre Bücher kennen die Gegenwart und lassen sich trotzdem die Hoffnung auf Zukunft nicht nehmen. Damit greifen sie das Erbe Irmtraut Morgners auf angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.
Anerkennen und Verstehen sind Judith Schalanskys zentrale Themen. Sie beschreibt sie – in Der Hals der Giraffe (2011) am Beispiel einer Biologielehrerin und ihrer Schulklasse – vor allem in ihrem Nichtgelingen und gibt damit den Erfahrungen unserer Gegenwart breiten Raum. Doch zugleich lässt sie Bedingungen für eine neue Gegenseitigkeit aufscheinen. Diese bestehen für Schalansky auch darin, offen für die Zukunft zu sein, anstatt einseitig die Vergangenheit zu verklären.
Jene entfernten Regionen, in die uns Schalansky mit ihrem Atlas der abgelegenen Inseln (2009) entführt, sind nicht nur Fluchtmöglichkeiten aus unserer Zeit, sondern kleine Räume der Hoffnung. Sie gleichen darin jenem imaginierten ,Konstantinopel‘ an der Adria, in das sich die beiden Liebenden aus Irmtraut Morgners Hochzeit in Konstantinopel (1968) flüchten, weil geschlossene Grenzen eine Reise an den Bosporus unmöglich machen.
Judith Schalansky erhält den Irmtraud-Morgner-Literaturpreis 2018 nicht allein als Schriftstellerin, sondern als Buchmacherin im umfassenden Sinne: als Gestalterin und Herausgeberin. Sie gibt die aufwendig gestaltete Reihe Naturkunden heraus, in der mittlerweile fast 50 Bände erschienen sind. Somit ist Judith Schalansky eine hoffnungsfrohe Kämpferin für das Medium Buch und für das Lesen als kulturelle Praxis.
Die Preisverleihung fand am Freitag, den 24. August 2018 im Rahmen der Irmtraud Morgner Festtage in der Stadtbibliothek Chemnitz statt.
Veranstaltungsort: Stadtbibliothek Chemnitz, DAStietz, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
Informationen: Frauenzentrum Lila Villa, Kaßbergstraße 22, 09112 Chemnitz
Telefon: 0371 302678
e-mail: lilavilla@onlinehome.de